Gott sandte seinen Sohn, weil er uns geliebt hat…. Kannst du daran glauben? An was glaubst du – an Gott, an dich selbst oder an gar nichts? Egal wie deine Antwort ausfällt: Es ist o. K.
Zu Weihnachten geht es erst einmal um die Geburt eines Kindes. Als es zur Welt kam, kamen Reisende von weit her und brachten diesem Kind Geschenke. Ihnen was klar: Das Kind würde den Leuten Hoffnung geben. Dieses Kind mit dem Namen Jesus wuchs zum Mann heran, ging auf die Straße und sagte den Leuten, dass es jemand gibt, der sie liebt. Jesus begann, Leute zu heilen. Er zog umher und redete mit den Menschen – auch mit denen sich sonst keiner abgab. Jesus sprach mit Prostituierten. Steuereintreiber waren seine Freunde. An tödlichen Krankheiten Leidende berührte er – ohne Angst sich zu infizieren. Tote erweckte er zu neuem Leben.
Die Leute redeten über ihn und fragten sich, warum er sich mit solchen Leuten abgibt. Die Antwort war: Jesus liebte die Menschen. Er sprach ihnen Vergebung zu. Er schenkte den Kranken Heilung, den Gefangenen Befreiung, den Armen Zukunft und Hoffnung.
Die Kritiker von Jesus mochten ihn nicht. Sie taten alles, damit alles so blieb, wie es war. Letztendlich verfolgten sie Jesus, erzählten Lügen über ihn. Die für Staat und Religion Verantwortlichen holten ihre Truppen. Diese ergriffen Jesus, folterten ihn und nagelten ihn ans Kreuz.
Auch am Kreuz, dem Tode nahe, antwortete Jesus ihnen mit Liebe: Vater, vergib ihnen. Jesus opferte sein Leben auch für die, welche ihn umbrachten. Das ist Liebe. Das ist Weihnachten.
Es geht nicht darum, in einen Spiegel zu sehen: Ich blicke auf mich und schaue, was ich möchte.
Es geht aber um den Blick durchs Fenster, um die Welt zu sehen. Was kannst du da erblicken? Einsame in deiner Straße, Menschen ohne Obdach in der Nachbarschaft. Familien, die in ihrem Land keine Zukunft mehr gesehen haben und nach Deutschland gekommen sind. Vielleicht kannst du Weihnachten etwas für sie tun?
Es leben alte Leute im Pflegeheim, die denken, niemand liebe sie, weil sie keinen Menschen haben, der sie besucht. Vielleicht kannst du dieses Weihnachten etwas für sie tun? Womöglich gibt es ein Familienmitglied, welches du schon lange nicht mehr gesehen hast. Oder du lebst mit jemandem zusammen, aber ihr redet nicht mehr miteinander. Vielleicht kannst du mit diesem Menschen Frieden schließen und vergeben? An diesem Weihnachten oder Neujahr?
Möglicherweise hast du einen Freund, einen Menschen, den du kennst. Nun ist dieser vielleicht ganz alleine – ist einsam, verzweifelt, krank, unausstehlich geworden…Und du hast dich zurückgezogen. Vielleicht kannst du etwas für ihn tun?
Klar ist das ein Opfer. Doch wenn du bereit bist, etwas für andere zu tun, dann wirst du einen Sinn und ein Ziel für dein Leben finden. Vielleicht bist du noch depressiv und fühlst dich einsam und du hasst Weihnachten, weil du bisher nicht seine echte Bedeutung kanntest.
Ich sage dir: Es geht nicht um Geschenke. Es geht darum, dass du das Geschenk bist, das Geschenk für diese Welt.
Du bist wertvoll und geliebt.
Ich wünsche dir gesegnete Weihnachten.
Jörg Recknagel ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Leuchtturmgemeinde in Zeitz.