Gott sei Dank, wem sonst?

Wieder einmal hat der Herbst mit seinen bunten Farben Einzug gehalten. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, kann nur staunen über das, was alles herangewachsen ist: so viele Äpfel, dass sich die Zweige biegen, leuchtende Vogelbeeren, Pilze in großen Mengen, Blumen in allen Farben. Wer hätte in der Dürrezeit im Sommer gedacht, dass wir  soviel ernten würden?

Die Herbstzeit mit allem Erntesegen erinnert uns daran, dass unsere Erde und alles, was darauf wächst, keine Zufallsprodukte sind. Es gibt einen Schöpfer, dem wir das alles verdanken. Gott, der Schöpfer des Lebens, versorgt mich mit Gutem und trägt mich mit Liebe durch Höhen und Tiefen meines Lebens. Deshalb kann ich gar nicht anders, als Gott von ganzem Herzen Danke zu sagen. Wie viel besser würde es uns Menschen auch im täglichen Miteinander gehen, wenn wir dankbarer wären? Natürlich fällt es uns mitten in einer Wirtschaftskrise, angesichts des sinnlosen Krieges in der Ukraine und unfassbarer Energiepreise nicht so leicht, den Blick für das Gute zu bewahren. Doch sind es nicht genau diese Umstände, die uns daran erinnern, dass nichts im Leben selbstverständlich ist, auch das nicht, was wir noch vor Kurzem für selbstverständlich hielten.

Ich jedenfalls habe beschlossen, die Dankbarkeit zu meiner Lebenseinstellung zu machen.  Es tut mir gut, mich bei Gott zu bedanken, dass er mich liebevoll versorgt und seine Geschenke an mich wertzuschätzen. Es tut gut, sorgsam mit der Erde und dem, was sie hervorbringt, umzugehen. Dankbarkeit heißt auch, mit anderen zu teilen und nicht nur egoistisch an mich zu denken.

Pastorin Heidrun Hertig

(Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Eibenstock, Carlsfeld, Bockau und Albernau)

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