Der Alphakurs

Der Gemeinschaftsbund empfiehlt Gemeinden, immer wieder Alphakurse anzubieten: Das beginnt mit Gebet um ein Team, um Freude und Kreativität bei der Vorbereitung und um Teilnehmende aus allen Schichten der Gesellschaft. Pastor Christian Meischner vom Vorstand des GB ist gerne bereit, Gemeinden zu helfen, einen solchen Kurs zu starten. Sie erreichen ihn über unsere GB-Mailadresse. HIER geht es auch zur Website des Alphakurs`

Pastor Andreas Hertig schreibt dazu:

Entstanden ist das Ganze zu Beginn der 90-er Jahre. Nicky Gumbel, ein ehemaliger Rechtsanwalt wurde Pfarrer der Anglikanischen Kirche. Als Leiter der Holy Triniton Brompton Church in London suchte er nach Wegen, wie er seinen Freunden in kurzer Form einladend den christlichen Glauben nahe bringen konnte. Und so entwickelte er das Kursmaterial, das sofort auf große Resonanz stieß. Unzählige Kirchendistanzierte und erklärte Atheisten fanden zum christlichen Glauben und in die Gemeinde. Es waren die Erfolge jener Gemeinde, die aufhorchen ließen und dazu geführt haben, dass 1992 fünf andere Gemeinden das auch probierten. Schon 1993 ging es über England hinaus (200 Kurse). Ab 1994 wuchs das Ganze explosionsartig.

In allen Erdteilen (auf allen Kontinenten) gibt es mittlerweile Alpha-Kurse. Sämtliche Konfessionen arbeiten mit diesem Material. Sowohl in ganz reichen Ländern (wie in Norwegen, der Schweiz etc.) als auch in den ärmsten Gegenden der Welt (in Afrika, in Teilen Asiens und Lateinamerikas) boomt der Kurs. Und d.h. immer der gleiche Kursinhalt! Das Buch: „Fragen an das Leben“ ist die Grundlage dafür.

Diese große Nachfrage an dem Kursmaterial hat einen großen Vorteil. Es gibt sehr viel, was in deutscher Sprache angeboten wird. U.a. gibt es seit einigen Jahren die Kursinhalte als Filmclips von jeweils ca. 25 min. Länge pro Thema in sehr hochwertiger moderner Qualität (kostenlos downloadbar nach Kursanmeldung auf der Homepage von Alpha). Damit habe ich schon mehrmals gearbeitet. Ergänzen kann man das mit einer kurzen Zusammenfassung des Themas sowie ich ein paar eigenen Beispielen.

Die Alpha-Bewegung legt Wert darauf, dass der Kurs unter diesem Namen nur angeboten wird, wenn man auch im Wesentlichen den Inhalt der Vorträge von Nicky Gumbel verwendet. Natürlich kontrolliert dies niemand und es gibt ein großzügiges Adaptionsrecht; damit wissen wir Methodisten ja gut umzugehen, aber fairerweise sollte man einen Kurs nicht so nennen, wenn man die Inhalte stark verändert.

Ich habe schon sechs Alpha-Kurse durchgeführt und dabei das vorhandene Material in zehn Abende gefasst. Hier zur Übersicht mal die Themen:

Wer ist Jesus?

Warum starb Jesus?

Woher weiß ich, dass ich an die Wahrheit glaube?

Was macht die Bibel so interessant?

Wie kann ich mit Gott reden?

Was bewirkt der Heilige Geist?

Wie widerstehe ich dem Bösen?

Wie führt mich Gott?

Welchen Stellenwert hat die Kirche?

Die gute Nachricht weitersagen – warum und wie?

Der Imbiss zu Beginn ist mehr als ein netter Einstieg in den Abend. Nicht umsonst gehört er konstitutiv zum Konzept des Alpha-Kurses. Er hilft den Leuten, wirklich anzukommen. Die erste halbe Stunde beim Essen half so manchem, von den Geschäften des Tages innerlich etwas Abstand zu nehmen und ganz anzukommen. Mancher Mutter war geholfen, die erst die Kinder ins Bett brachte und dann etwas später kam, aber inhaltlich eben noch nichts verpasst hatte. Vielleicht denkst Du jetzt: Aber der Aufwand… zehnmal essen mit der Gemeinde… wer soll das vorbereiten? – Ich hatte diese Bedenken auch, aber sie waren völlig unbegründet! Meine Frau und ich bereiteten jeweils das Essen am ersten Abend vor (Vorsicht: nicht zu üppig, sonst traut sich keiner mehr…), und legten eine Liste aus… Wir baten die Teilnehmer, sich einmal daran zu beteiligen. Das funktionierte wunderbar, ganz unkompliziert… Auch dabei kamen Gaben zum Einsatz!

Nach dem Essen folgte das Referat. Im Anschluss daran fand eine Diskussion in kleinen Gruppen statt (an 6-er Tischen), die außerordentlich lebhaft verlief. Vorbereitete Fragen sind dabei eine gute Hilfe. Ich habe dabei erlebt, wie Leute sich am Gespräch beteiligt haben, die sonst in der Gemeinde nie etwas sagten zu geistlichen Themen. Und ich habe sehr viel Ehrlichkeit und Offenheit erlebt, bei suchenden Menschen, aber gerade auch bei „gestandenen“ Gemeindegliedern. Wenn ein sonst sehr zurückhaltender Bruder anfängt, über seine Schwierigkeiten mit dem Bibellesen und dem Gebet zu reden und eine stille Schwester erklärt (aktives Gemeindeglied!), dass sie mit dem Heiligen Geist noch nie etwas anfangen konnte bis zu diesem Abend, wenn Menschen anfangen, über ihre persönliche Heilsgewissheit zu sprechen und über ihre Versuche, mit Menschen über den Glauben zu reden, dann sind das für mich Segenswirkungen des Geistes Gottes, die ich sonst so in der Gemeindearbeit selten erlebe. Im Alpha-Kurs durfte ich dies in geballter Form erleben, deshalb zählen diese Kursabende für mich zu den Sternstunden meines bisherigen Dienstes.

Was die Teilnahme anbetrifft, so gab es in jedem Kurs eine schöne Mischung aus drei Gruppen:

  • Leute aus der Kerngemeinde 
  • Gemeindeglieder, die sich am „Rand der Gemeinde“ aufhalten (die nur in Abständen immer mal zum GD kommen…)
  • Menschen, die suchend sind und mehr wissen wollen, bisher aber konfessionslos sind

Nun noch kurz zum Ablauf der Abende, wie sie bei uns stattfanden:

  • Beginn 19.30 Uhr: Imbiss an 6-er Tischen; kurzer gemeinsamer Beginn mit einem Tischlied, dann offenes Gespräch
    • 20.00 Uhr: Dank für das Essen; evtl. Gäste begrüßen; verteilen der Exzerpte für das Referat; Halten des Referats (evtl. mit Filmclip arbeiten und anschl. Kurzreferat)
    • 20.45 Uhr: Verteilen der Diskussionsfragen; Diskussion genauso an Tischen in 6-er Gruppen (nicht größere Gruppen machen, sonst trauen sich die Leute weniger zu reden!)
    • 21.15 Uhr (spätestens 21.30 Uhr!): Kurzer gemeinsamer Abschluss mit einem Gebet. Wir haben bewusst (außer dem Tischlied) nicht gesungen.

Zum Abschluss eines Kurses habe ich jeweils am Sonntag zu einem Lob- und Dankgottesdiensteingeladen, der dann gefüllt wurdemit Zeugnissen von Teilnehmern – frei nach dem Motto: „Was hat mir der Kurs gebracht?“ Damit verfolgte ich drei Ziele:

  • Der übrigen Gemeinde sollte deutlich gemacht werden, dass da etwas Besonderes geschehen ist in den letzten Wochen und sie etwas verpasst haben…
  • Die sog. „Gemeindefremden“ wurden dazu natürlich besonders herzlich eingeladen und erlebten hoffentlich eine erste positive Begegnung mit unserer Gemeinde.
  • Die Kursteilnehmer sollten einen würdigen Abschluss des Kurses erleben und merken, dass dieser Kurs nicht im „luftleeren“ Raum stattfand, sondern Teil unserer Gemeindearbeit war.

Mehr Infos unter www.alphakurs.de

Die Alpha-Bewegung hat übrigens auch im Bereich Ehe gutes Kursmaterial. Unter www.ehekurs.org findet man Informationen. Es gibt Material für einen Ehe-Vorbereitungskurs und für einen Ehekurs (die Grundlage dafür ist, wie beim Alpha-Kurs auch, ein Buch).

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