Dem Menschen zugewandt, der keinen Menschen mehr hat

Von Pastorin Diana Wolff, Sehmatal

Seit 38 Jahren leidet er an seiner Krankheit – ein Mensch, der in den Säulenhallen am Teich Betesda liegt. Ein Mensch zwischen einer „Menge
Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer“, die seit langer Zeit auf Heilung hoffen – außerhalb des sozialen Lebens.
Das ist nicht nur eine Realität von damals, sondern auch eine von heute: Diese Woche (19.-25. Oktober) findet die „Invisible disabilities week“ statt – eine Aktionswoche, die auf Krankheiten hinweist, die oft verborgen und unsichtbar bleiben: Wie Migräne, chronische Schmerzen, Fatigue Syndrom (z.B. ME/CFS) oder Psychische Krankheiten. Unsichtbar sind z.T. auch die Menschen, die daran leiden, vor allem wenn die Kraft nicht mehr für das Alltags- oder Sozialleben reicht.
Unsichtbar – und doch von Gott gesehen: Jesus wendet sich am Teich Betesda dem Kranken zu: Er begegnet ihm – erst einmal als Mensch einem Menschen, der keinen Menschen mehr hat. Mit der Frage „Willst du gesund werden?“ spricht Jesus mitten hinein in die Not des Kranken aus Hoffnung & Resignation, hinein in die Einsamkeit & Hilflosigkeit dessen, der keine Hilfe und keinen Menschen mehr hat. Dann erfährt der Kranke Heilung und Bestärkung – und das anders als von ihm erwartet – von einem für ihn noch Fremden: von Jesus Christus.
Gott sieht heute noch hin und möchte den Bedürftigen und den Übersehenen begegnen – manchmal genau durch uns: Sei es bei einem einzelnen Besuch, oder sei es in einem größeren Rahmen, wie wir es als Team vom GB erst im September bei einer Einsatzwoche mit dem Emk- mobil (gelber Bus) in Neuruppin und Zeitz erfahren durften. Wo und wie können wir den Bedürftigen von heute begegnen, denen wie im Bibeltext Jesus Christus (noch) ein Fremder ist: Wo ist unser Betesda?

Hinweis: Dieser Beitrag wurde für die Seite https://www.impuls-zur-woche.de/ geschrieben, wo er Ende Oktober 2025 erscheint.

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