
Dieser Satz stammt von Sylvia Pantel. Sie ist in dieser Mission von Düsseldorf extra in einen „beschaulichen Winkel“ am Rande unseres Landes gekommen – in das Erzgebirge: Der Regionaltag des GB stand am 14.6.25 dort auf ihrem vollen Terminplan – und dazu zwei Gottesdienste im Sehmatal, kurz vor Tschechien (Bild oben). Für Frau Pantel offenbar ein starker Kontrast: Das gesellschaftliche Leben im Ruhrgebiet mit vielen sozialen Problemen und Einflüssen der Genderbewegung – und auf der anderen Seite das freikirchliche Leben im Gebirge. Für sie als aktive Katholikin war diese Expedition und aktive Teilnahme an drei EmK-Gottesdiensten sicher auch eine ganz neue Erfahrung. Aber wir haben gespürt: Wir sind ökumenisch unterwegs und haben „Herz und Herz vereint zusammen“ schlagen hören.
Gast mit klarer Mission: „Familie“ stärken!
Frau Pantel kam in ihrer Funktion als Geschäftsführerin der „Stiftung Familienwerte„. Dort arbeitet sie intensiv, obwohl sie sich mit ihren fünf Kindern und all den Enkelkindern gut im Ruhestand ausgelastet wüsste. Warum ist sie noch familienpolitisch unterwegs und hat dafür auch Parteiämter abgegeben (sie könnte sicher im neuen Bundestag sitzen, denn sie hatte in NRW bei vielen Wählern und Mitgliedern ein starkes Standing)? – Weil sie weiterhin die Sorge umtreibt, dass das Muttersein nicht ausreichend gewürdigt und durch etliche neue ideologische Einflüsse gar weiter geschwächt wird. Weil Kinder sicher, möglichst in ihren biologischen Familien aufwachsen sollen – und bewahrt bleiben sollen vor Experimenten wie unten beschrieben.
Herz für geborene und ungeborene Kinder

In diese Thematik hat sie auch die etwa 70 Teilnehmer in der EmK Bockau mit Fachwissen und „Herz für Kinder“ – immer den Schöpfergott im Blick – eingeführt. Die Aufmerksamkeit der Besucher war spürbar – und auch das Willkommen: Die Gemeinde Bockau hat sehr liebevoll für den (kulinarischen) Rahmen gesorgt.

Während wir geschützt in der Kirche sitzen konnten, fand einige Kilometer entfernt in der Junisonne eine ähnliche Veranstaltung statt: Der „Marsch für das Leben“ ** in Annaberg. So konnten sich die aktiven Christen entscheiden, wo sie sich an diesem Tag engagieren. Auch in Bockau wurde durch Pastor Albrecht Weißbach in einem sachkundigen und tiefführenden halbstündigen Bildvortrag an „das Leben“ vor der Geburt gedacht – und der Schutz der Kinder auch schon vor der Geburt wurde dadurch nahe gebracht.
Neu aufrüttelnd waren einfache Zahlen: Von neun Kindern wird eines abgetrieben; von zehn Kindern mit Trisomie 21 werden neun abgetrieben! Und: seit 1972 fehlen in D neun Millionen Menschen wegen der Abtreibung und der fehlenden Möglichkeit, dass diese Kinder wieder Kinder bekommen können.

Um Kinderfreundlichkeit in die Tat umzusetzen, wurden die anwesenden Kinder durch Andrea Weißbach umsichtig und lebendig mit dem „Wunderkind-Koffer“ mit guter Lehre versorgt.
Frau Pantel indes ließ an aktuellen Entwicklungen teilhaben, die die Bindungsfähigkeit von Kindern behindern und sie in ihrer Würde beschädigen können. Immerhin leben lt. INSA-Umfrage, 2022 von ihrer Stiftung beauftragt, noch 63 % der Kinder bei ihren miteinander verheirateten Eltern. Das sollte gesichert und ausgebaut werden. Nach dem Motto „Starke Eltern – starke Kinder“ sollten Eltern unterstützt werden: Angefangen von der Mütterrente* (die Frau Pantel maßgeblich im Bundestag mit nach vorne gebracht hat) bis hin zur Wohnraumunterstützung und einem gesellschaftlichen Klima, das das „Muttersein“ wahrnimmt und wertschätzt.
Aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft sieht sie mit Sorge: Kinderrechte im Grundgesetz, die im Grunde die Elternrechte schwächen; Leihmutterschaft; Mehreltern-Familien; Gleichmacherei zwischen den Geschlechtern; „Recht auf ein Kind“; Sexuelle Früherziehung oder schnelle jugendliche Transition.
Neuseeland – USA – Berlin – Kassel – Kita : Stationen der Genderbewegung
Hier setzte sie einen Schwerpunkt: Wir leben nunmehr unter dem Selbstbestimmungsgesetz, wo Kinder ab 14 Jahre Hormone und später Operationen bekommen, um ihren Körper unumkehrbar in ein anderes Geschlecht zu verwandeln. Anhand der Geschichte eines „Experimentes“ eines Neuseeländers verdeutlichte Frau Pantel, dass es sehr fragwürdig ist, Kindergeschlechte zu ändern und zu meinen, dass sich das soziale Geschlecht schon (heilsam) im Lebenslauf gegenüber dem natürlichen Geschlecht durchsetzt. HIER*** gibt es eine Dokumentation zu genanntem Dr. Moneys* – Experiment des „Sozialen Umformens“.

Dieser Dr. Money zählt, so Frau Pantel, zu den Wegbereitern der Genderbewegung. In Deutschland wurde diese u.a. auch durch Helmut Kentler* (Hotspot Berlin) nach vorne gebracht, der für die Frühsexualisierung und auch den Missbrauch von Kindern gewirkt hat. Seine Lehre hat heute so einen Einfluss, dass es hier eigens eine aktuelle Broschüre gibt, um über seine Tätigkeit und ihre Folgen aufzukären.
Inzwischen wird in unserem Land dieses Konzept u.a. von der Kasseler Professorin Elisabeth Tuider* für die Pädagogik weiter aufbereitet. In einem Interview von SPIEGEL ONLINE (13.11.2014) wird auf ihre Methode der „Verstörung von Selbstverständlichkeiten“ mit der Frage reagiert: „Sind Pubertierende nicht schon genug verstört?“ Sie antwortet: „Mit Verstören meinen wir, dass zum Beispiel beim Thema Homosexualität gängige Vorurteile infrage gestellt werden, um den Jugendlichen zu zeigen: Du kannst in der Vielfalt, die ohnehin längst Realität ist, selbstbestimmt entscheiden, wie du leben und lieben möchtest.“
Damit werden Kinder „geweckt“ mit Themen, die für sie noch nicht „dran“ sind. Bringt diese „Verstörung“ nicht eher Störung in einen natürlichen Ablauf? – Mit großer Sorge sollten wir daran denken, dass nun in Kindergärten und Grundschulen dieses Konzept in den Lehrplänen steht und mit üppigem Material unterstützt wird. Frau Pantel rief dazu auf, sich als Elternteile (pro)aktiv an die Kindereinrichtungen zu wenden, wenn dieses Konzept der Frühsexualisierung ruchbar wird. Überhaupt wünscht sie sich: „Wir brauchen viel mehr Menschen, die nicht den Mund halten können. Wir müssen sagen: STOP!“ Auch kleine Unterschriftensammlungen können überdies immer weitere Kreise ziehen.
Gegenkultur leben – das gehört zum lebendigen Gottesdienst von uns Christen!

Am Nachmittag gab es einen munteren GB-Gottesdienst – von Müdigkeit war nicht so viel zu spüren.
Pastor Steffen Klug predigte über den Jungen Mann, dessen Werte nicht zu denen von Jesus passten – und der traurig davon ging. Dieses Gespräch von Jesus in Markus 10 :17-22 macht deutlich, dass wir nicht in allen Gesprächen über die Werte Gottes (gerade auch in Sachen Familie und Sexualität) einen Konsens finden – aber dass wir immer versuchen können, unseren Gesprächspartner „mit liebenden Augen“ (V. 21) anzuschauen, damit er nicht zornig seinen Weg weitergeht. Um diesen liebenden Blick zu bekommen, hilft es uns, auf Übereinstimmungen mit unserem Gegenüber zu achten (V.20): An welchen Stellen folgt er denn Gottes Werten (ohne das vielleicht selbst zu wissen – vielleicht bei der Freiwilligen Feuerwehr)? Wenn erst einmal so eine Brücke gebaut ist, fällt der „liebende Blick“ leichter.

Pastor Andreas Hertig als Sprecher des GB und Regionalleiter führte wie gewohnt in Freude und Nähe zu den Besuchern durch den Tag. Er machte deutlich, dass es zum „Thrive“, zum geistlichen Wachsen und Gedeihen von uns Christen gehört, uns auch für gesellschaftliche Themen einzusetzen. Dass auch der zuständige Superintendent mit dabei war und am Gespräch teilnahm, tat der gesamten Veranstaltung gut.
Mit bewegenden Liedern wurden wir während dieses Tages durch die Band aus Aue-Neudörfel zusammengeführt und in die Anbetung Gottes mitgenommen. Und unser weit gereister Gast, Silvia Pantel, verband sich in dieser Anbetung und Fürbittgemeinschaft mit der versammelten Gemeinde .
Ein heißer Samstag mit einem heißen Thema ging um 16.00 Uhr zu Ende – viele nahmen nachdenklich ganz neue Gedanken mit. Keiner musste dursten – auch durch diese beeindruckende Vielfalt durch die umsichtige Gemeinde:

* Link extern zu Wikipedia
** Hier gibt es zum Kontrast einen Bericht des „Neuen Deutschland“, der einstigen DDR-Tageszeitung.
*** Extern bei Youtube. Für die Richtigkeit aller Fakten dieses Filmes können wir keine Gewähr übernehmen.
2 Kommentare zu „„Ich möchte für meine Nachwelt gewirkt haben““
Kommentar von Albrecht Weißbach:
Familie – wirklich ein wichtiges Glaubensthema. Eins der 10 Gebote sagt: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Punkt – keinerlei Bedingung wie z.B. „wenn sie dich liebevoll erziehen“, „wenn sie dir den Weg zum ewigen Leben zeigen“, „wenn sie dich unterstützen“ … Nein, das Gebot ist uneingeschränkt – warum? Könnte es sein, dass uns hier der Schöpfer selbst begegnet, der mir durch Vater und Mutter mein Leben gab und deshalb erwartet/befiehlt, seine Schöpfertätigkeit zu ehren?
Die Vorgänge am Anfang unseres Lebens sind nicht beliebig – es sind fundamentale Weichenstellungen für meine Existenz. Darum sollten wir in unseren Familien und Gemeinden darüber reden und Staunen! Empfängnis, Einnistung in der Gebärmutter, Herzschlag ab 21. Tag, Bildung von Händen und Füßen, Fingern und Zehen, Gehirn und inneren Organen. Jedes dieser Geschehnisse ist mindestens 10 Nobelpreise wert!!! Und die liebevolle Vermittlung dieser vorgeburtlichen Wunder mittels „Wunderkinder-Koffer“ wäre durchaus auch den Erwachsenen zu gönnen!
Ich danke „Allen“ für diesen besonderen und interessanten Tag.