Zwei Jahrzehnte Abenteuer im Reich Gottes
Jetzt, im Jahre 2025, dürfen wir im 145. Jahr des Bestehens unserer Gemeinde in Zeitz, 20 Jahre „Leuchtturm“ feiern. Was hat es mit einem Leuchtturm in einer Stadt auf dem Berge, wie unsere, auf sich?
Ein Leuchtturm steht für Licht, Orientierung, Wärme und Halt für das Leben. Unser Motto ist: „Bei Gott darf jeder kommen — bei uns auch.“
Im Jahre 2005 bekam unser damaliger Gemeindepastor Albrecht Weißbach den Impuls von Gott im vorgenannten Sinn als Gemeinde einen Leuchtturm in Zeitz zu errichten. In Zeitz gab und gibt es viele sozialschwache Menschen, Familien mit Kindern. Unser damaliges Pastorenehepaar hatte schon immer ein Herz für Kinder. Da wir im Gemeindehaus eine freistehende Wohnung hatten, die einfach nicht zu vermieten ging, war das schon ein Hinweis von Gott. Durch viel Gebet mit den Mitarbeitern gab Gott grünes Licht für diese Arbeit. Von überall her taten sich Türen auf, um diese Wohnung zum Leuchtturm umzubauen. Von Bernburg kam ein uns unbekannter Mann und legte auf eigene Kosten Laminat. Von einem großen Unternehmen bekamen wir Stühle, Sitzbänke und Lampen geschenkt. Wir staunten nur so, was Gott hier macht.
Der Leuchtturm sollte ein Ort werden, an dem Kinder viel Geborgenheit, Annahme und die Liebe Jesu erfahren. Da sich in Zeitz zu diesem Zeitpunkt eine Gemeinde auflöste, die eine offene Kinderarbeit betrieb, haben wir diese Kinder übernehmen und auffangen können. Und die Kinder waren die ersten, die im September 2005 den Leuchtturm bevölkerten. 2 x in der Woche kamen sie zu den Kinderstunden. Anfangs war es für alle Beteiligten schwierig. Aber die Kinder fassten schnell Vertrauen zu den Pastorenleuten und den Mitarbeitern. Und es kamen immer mehr Kinder, bis zu über 30.
Zudem gab es im Leuchtturm einmal im Monat ein warmes Mittagessen für Leib & Seele, das erste Mal im November 2005. Unsere damalige Köchin verstand es, ganz leckeres Essen zuzubereiten. Und das wurde sehr gut angenommen. Es kamen anfangs bis zu 40 Gäste. Einmal in der Woche haben wir zum Bücher- bzw. Bibelcafe eingeladen.
Die Jahre gingen ins Land. Pastor Weißbach wurde im Jahr 2013 versetzt, neue Mitarbeiter kamen und gingen, z.B. Marc Viertel, Lukas Pohl, Pastor Hendrik Walz, Pastor Thomas Härtel und schließlich kam dann, und blieb auch, Pastor Jörg Recknagel, der nur bedingt für die Kinder da war, weil dafür Ina Rothe hauptamtlich für die Kinderarbeit in Zeitz zuständig war. Aber dieser immerwährende und kurze Wechsel war zuviel für unsere Kinder. Kinder brauchen verlässliche Bezugspersonen. Die Kinderzahl verringerte sich. Dann kam die Pandemie. Die Kinder blieben weg. Aber, unsere Mitarbeiter haben es verstanden, in der Corona-Zeit, in der derartige Einrichtungen wie unser Leuchtturm, nicht öffnen durften, mehrere Male in der Woche Mittagessen für die Bedürftigen zu kochen. Und diese kamen und holten sich ihr Essen ab. Pastor Recknagel hatte stets eine selbst geschriebene Andacht dem Essen beigefügt.
Die Corona-Pandemie ging vorüber. Wir haben erlebt, wie wichtig es ist, dass auch die Erwachsenen Annahme und Liebe und ein warmes Essen in froher Gemeinschaft benötigen. So haben wir den Entschluß gefasst – unter Gebet – 2 x in der Woche Mittagessen für Leib & Seele anzubieten, und zwar dienstags und donnerstags und mittendrin am Mittwoch Bibelcafe, d.h. Bibelstunde mit anschließendem Kaffeetrinken.
Bis heute kommen zum Mittagessen viele Hungrige, vor allem alleinstehende Männer. Bei jedem Mittagessen werden unsere Gäste immer mit dem Wort Gottes konfrontiert, d.h. das Mittagessen beginnt stets mit einer Andacht und Gebet. Und nicht selten betet dann der Pastor noch mit diesem oder jenem, der Hilfe braucht.
Zum Gottesdienst lassen sich unsere Leuchtturm-Gäste schwer einladen. Es kommt mal dieser und jener, aber eben wenig. Etwa 30 Gäste aus dem Leuchtturm hatten wir Weihnachten 2024 zur Christvesper und anschließenden Weihnachtsfeier im Leuchtturm. Das hat uns echt erfreut. Vor vielen Jahren, als es noch keinen Leuchtturm gab, bekam unsere Gemeinde die Verheißung:
„Sie werden kommen von Osten, Westen, Süden, Norden beladen, belastet, gebunden und krank. Und sie werden Heilung und Befreiung, ja Jesus selbst erleben.“
Diese Verheißung hat sich zum Teil inzwischen erfüllt, denn genau diese Menschen kommen. Aber noch stehen die Durchbrüche hin zu Jesus aus. Aber wir beten weiter.
Ein Höhepunkt im Jahr sind die Leuchtturmtage. Eine Woche lang laden wir jeweils zu einem deftigen Abendessen und einer sich anschließenden zu Herzen gehenden Wortverkündigung ein. In diesem Jahr werden wir, so Gott will, vom 08. bis 14.09.2025 unsere Leuchtturmtage haben. Dazu wird das EmK-Mobil 2 Tage auf dem Altmarkt unserer Stadt stehen. Mitarbeiter vom Missionswerk Werner Heukelbach und vom Gemeinschaftsbund werden uns hierbei unterstützen und die Botschaft der Bibel an die Menschen weitergeben. Wir sind gespannt, was Gott tun wird.
Wir helfen unseren Gästen auch gern bei Ausfüllen von Formularen oder gehen mit ihnen zu Behörden, wie z.B.Jobcenter oder Sozialamt. Wir haben es auch im letzten Jahr wieder erlebt, Gott ist unser Versorger. Wir staunen, was wir alles bekommen. Neben all den Lebensmitteln, die uns täglich ein Supermarkt zur Verfügung stellt, haben wir auch eine gut gefüllte Kleiderbörse. So manchen konnten wir mit guter Winterkleidung und auch Schuhen helfen. Und auch dieser oder jener Obdachlose bekam von uns Decken, um draußen nicht zu erfrieren.
Da wir alles geschenkt und gespendet bekommen, geben wir auch alles (Nahrung und Kleidung) kostenlos weiter. Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeiten. Ein herzliches Dankeschön geht auch an den Gemeinschaftsbund und die Stiftung der EmK für eingegangene Spenden.
Das ist die Herausforderung:
Aber, wir wissen zur Zeit nicht, wie es weitergehen soll, da uns die Mitarbeiter fehlen. Auch die Mitarbeiter sollten ein Aushängeschild für den Leuchtturm sein. Und da mangelt es. Eine Mitarbeiterin ist schon fast 20 Jahre im Leuchtturm beschäftigt. Wir sind froh, dass wir sie haben. Sie ist jedoch gesundheitlich sehr angeschlagen und braucht eigentlich selber Hilfe. Aber der Leuchtturm ist ihr 2. Zuhause. Sie braucht ihn. Nur allein kann sie die ganze Arbeit nicht stemmen. Zur Zeit hat uns das Jobcenter eine 1-Euro-Jobberin gestellt und eine junge Frau leistet bei uns Sozialstunden. Das passt alles nicht so richtig. Auch in der Gemeinde mangelt es sehr an Mitarbeitern, nur ab und zu können 1 – 2 Frauen mal einspringen und mithelfen. Es ist wirklich eine Not für uns. Wir beten um mindestens 2 gestandene erweckte Christen, die ein Herz für diese Arbeit haben und den Dienst im Servicebereich des Leuchtturms übernehmen können.
Wir brauchen Eure Gebete. Danke.
Gertraud Rühling