Wenn nicht jetzt, wann dann!
Hier in Neuruppin sollen im Juni „Pride Weeks“ stattfinden. Bunte Flyer weisen darauf hin. Besonders ein Punkt macht mich sprachlos – Lesungen von queeren Kinderbüchern in Kindergärten und Schulen.
Spontan trafen sich einige Christen zum Gebet. In dieser Gebetszeit merkte ich eine Unruhe. Eine Unruhe mutiger zu werden. Mutig, meine Autorität zu ergreifen, die Jesus uns gegeben hat und so traute ich mich, im Namen Jesus auszusprechen, dass diese Veranstaltung gar nicht erst stattfinden soll.
Einige Tage später waren wieder im Gebet und diese Unruhe kam erneut. Diesmal hatte ich den Eindruck, zu der Stadtverordnetenversammlung zu fahren, in der an diesem Abend über einen Antrag von „Pro Ruppin“ zur Ablehnung der Lesung in Kitas und Schulen entschieden werden sollte. Vor meinem geistigen Auge sah ich eine Gruppe der queeren Bewegung, die dort war. Ich musste einfach dahin. Kurz vor Beginn der Sitzung kam dann auch wirklich eine Gruppe von 15 jungen Leuten aus dieser Bewegung. Ich war froh, dass ich meinem Eindruck gefolgt bin.
Die Bürgerfragestunde kam. Richtig vorbereitet hatte ich mich nicht, was soll ich sagen. Mein Gebet war nur, Heiliger Geist gib du mir die Worte und die Ruhe, dass Richtige zu sagen. Mit Herzklopfen meldete ich mich und ging ans Mikrofon. Sagte meinen Namen und wo ich herkam und dass ich hier als Mutter und ehemalige Kindergärtnerin stehe. Ich es ablehne, dass über die Köpfe der Eltern hinweg entschieden wird, queere Lesungen abzuhalten. Dieses habe ich daraufhin noch etwas mehr ausgeführt. Es war mir wichtig meiner „Eingebung“ gehorsam zu sein. Am nächsten Tag las ich in der Zeitung, dass der Antrag auf Ablehnung der Lesung zurückgenommen war. Meine erste Reaktion, ein Stück Enttäuschung. Dann aber: „Herr, ich will mich dadurch nicht entmutigen lassen. Ich will auf dich schauen und weiter mit Autorität beten.“ Am Nachmittag bekam ich Besuch vom Vorsitzenden der Partei, die den Antrag zur Ablehnung gestellt hatte. Er hat sich bedankt, dass ich da war und Position bezogen habe. Sie wollen weiter dranbleiben, um auf andere Art und Weise die Lesungen zu verhindern. Dieses Gespräch war für mich total ermutigend und ich konnte nur Gott danken.
Bettina Wolf ist GB-Mitglied und Laienführerin der Christuskirche Neuruppin.