Buchempfehlung von Pastor Frank Mader im Juli 2024 zu DIESEM aktuellen theologischen Buch
Es sei gleich vorweg gesagt: Diese Buchempfehlung ist nur für Leser, die sich gerne mit bibelwissenschaftlicher Literatur beschäftigen oder sich dazumindest mal rantrauen.
Matthias Becker (Jahrgang 1982), Jungprofessor für Neues Testament inHeidelberg, wagt sich mit diesem Buch in die Öffentlichkeit. “Wagen” deshalb, weiler mit seinen wertkonservativen Ergebnissen zu “Ehe, Familie undAgamie” in der deutsch-universitärenWelt eine Ausnahme zu sein scheint.
Hier eine Kostprobe:
“Kann die Fixierung auf den Wandel seitens Kirche und Theologie nicht letztlich dazu führen, dass mit dem Fokus auf die gesellschaftliche Pluralisierungstückweise und unter dem Label der Modernisierungsfähigkeit der Kirche diechristliche Gotteslehre sowie die Christologie empfindlich angetastet wird…?” –
Diese Gefahr wirkt durchaus real.
Kurzbeschreibung des Verlages Mohr Siebeck
Auf welche Begründungsinstanzen berufen sich die neutestamentlichen Autoren, wenn sie sich zu Ehe, Familie und Agamie (Ehelosigkeit) äußern? Dieser Frage geht Matthias Becker mit Gegenwartsinteresse nach. Die plurale Lebenswelt und die heterogenen Ehe-, Familien- und Sexualdiskurse im Römischen Reich zur Abfassungszeit des Neuen Testaments bilden dabei den Analysehintergrund.
Im Ergebnis zeigt sich, dass theozentrische, christusfokussierte und schriftbezogene Begründungen in ihrer Bedeutung herausragen. Vielfach, wenngleich nicht immer, wird dabei ein gegenkultureller Impetus deutlich. Ein hermeneutischer Essay, der diesen Befund mit gegenwärtigen
Debatten um familiäre Lebensformen in Theologie und Kirche in Bezug setzt, rundet den Band ab.
Aus dem Vergleich antiker und aktueller Diversität der Lebensformen plädiert der Autor für die bleibende Gültigkeit neutestamentlicher Kernbegründungen.
HIER gibt es diese Buchempfehlung auch als PDF.