Sexuelle Moral – das Anliegen von „Ewiggestrigen“?

Gestern hatte ich ein Aufnahmegespräch zur Mitgliedschaft in der EmK. Meine Gesprächspartnerin stellte die Frage: „Inwieweit gilt die Wertschätzung der Ehe und Treue als Vorbild einer EmK-Gemeinde?“
Heute las ich in einer Auslegung zu Offenbarung 2, 12-14, die folgende Auslegung zum Vers 14 (er basiert u.a. auf 4.Mose 31,16) von Tom Wright. Sie hat mich an die Frage von gestern erinnert!

„Bileam konnte sie nicht verfluchen. In dieser Beziehung war er ein echter Prophet. Und doch wollte er unbedingt die Belohnung, die Balak ihm versprochen hatte. So empfahl er dem König eine ande­re Taktik. Wenn der direkte geistliche Angriff (der Fluch) fehlschlägt, dann ist der subtilere Angriff in Form von Verführung vielleicht Er­folg versprechender. Und wie so oft ist wohl die sexuelle Versuchung die erfolgreichste. Honigfallen sind in Spionageromanen sehr beliebt. Soweit ich weiß, werden sie auch in der realen Welt der Spione gern eingesetzt. In der antiken Form der Honigfalle wurden moabitische Frauen losgeschickt, um israelische Männer zu verführen, die vermut­lich schon israelische Frauen hatten. Auf diese Art wurden sie auch in den Götzendienst hineingezogen. Sie beteten andere Götter als JHWH an. Ziel erreicht.

Auch heute noch funktioniert diese Taktik ausgezeichnet. Oft wird es so dargestellt, dass sexuelle Moral das Anliegen von ein paar Ewig­gestrigen ist, die an überholten Regeln festhalten wollen, während der Rest der Gesellschaft sich schon weiterentwickelt hat. In Wahrheit ist die Sexualmoral aber Teil des Auftrags, den der Schöpfergott sei­ner Menschheit gegeben hat. Die treue Ehebeziehung zwischen Mann und Frau spiegelt die Verbindung der Gegensätze von Himmel und Erde wider. In der großartigen Szene am Ende dieses Buches [22,15] wird die­ses Thema ganz deutlich aufgenommen. Eheliche Liebe ist ein Hin­weisschild auf die Treue des Schöpfers zu seiner Schöpfung. Sexuelle Unmoral ist oft verbunden mit Götzendienst, weil solche Verhaltens­weisen auf andere Götter hinweisen: die Götter von Blut und Boden, Rasse und Macht. Das ist ein Giftcocktail, und Christen sollen diesen Cocktail auf keinen Fall genießen, wie Paulus auch in 1. Korinther 10 deutlich macht.“

Diese Worte machen mir die geistliche Bedeutung unseres Handelns und Fühlens in Beziehungsfragen wieder neu deutlich!

Literaturhinweis: Der ehemalige Bischof und Theologe schreibt zeitgemäße Auslegungen zu biblischen Büchern (die mir von einem Theologieprofessor empfohlen wurden) und die ich seither mit großem Gewinn lese. Eine Empfehlung, auch für Nichttheologen!

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