(idea/15.02.2021)

Gemeinschaftsbund in der EmK gegründet

Braunfels (IDEA) – In der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland hat sich ein Gemeinschaftsbund gebildet. Die Gründungsversammlung fand am 12. und 13. Februar von Braunfels bei Wetzlar aus weitgehend digital statt. Der Gemeinschaftsbund will nach eigenen Angaben jenen Gemeindemitgliedern eine Heimat bieten, die im Verständnis von Sexualität und Ehe sowie anderen Fragen der Bibelauslegung eine konservative Position vertreten.

Vorausgegangen waren anderthalbjährige Beratungen eines Runden Tischs. Dabei ging es um unterschiedliche Sichtweisen in Fragen der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und der Ordination Homosexueller. Im November 2020 beschloss der Kirchenvorstand der EmK ein Modell, das Befürwortern und Gegnern dieser Praxis die Möglichkeit einräumt, miteinander in der Kirche zu bleiben. Der Beschluss sah zum einen vor, einen Gemeinschaftsbund zu gründen.

Darin sollten Christen und Gemeinden mit überwiegend konservativer Prägung in sexualethischen Fragen weiterhin innerhalb der EmK eine Heimat haben können. Das Gremium entschied ferner, einige Passagen der Lehre und Ordnung der EmK mit negativen Aussagen zur Homosexualität außer Kraft zu setzen. Damit will sich die EmK nach eigenen Angaben stärker für Menschen öffnen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, und auch ihnen in der Kirche eine Heimat bieten.

Dreiköpfiges Leitungsteam

Leiter und Sprecher des neuen Bundes ist Superintendent Stefan Kraft (Essen). Zum dreiköpfigen Leitungsteam gehören ferner die Pastoren Steffen Klug (Braunfels) und Andreas Kraft (Hamburg). Sie bilden zusammen mit neun weiteren Personen den Vorstand des Bundes. Wie Andreas Kraft in Braunfels bei der gottesdienstlichen Eröffnung der Versammlung sagte, ist der neue Bund „kein Wunschkind“.

Die Entscheidung, ein Gefäß anzubieten, in dem konservative Frömmigkeit gelebt werden könne, sei aber sinnvoll. Durch die Arbeit des Runden Tischs sei viel Vertrauen geschaffen worden. Es sei ein gutes Miteinander entstanden, aber es gebe auf beiden Seiten auch noch Vorbehalte. Jetzt gehe es darum, die nächsten Schritte zu tun und dabei „in Christus zu vertrauen, dass er das Haus des Vaters baut“.

Leiter des Bundes: Gründung ist ein „Tag der Freude“

Superintendent Kraft bezeichnete den Gründungstag als einen Tag der Freude, um „eine Tür zu öffnen in eine starke Zukunft“. Es gehe nicht darum, „vor allem Recht zu haben oder eine Wagenburg der Rechtgläubigen zu bilden“. Kraft: „Wir wollen die Kraft des Wortes Gottes erleben, die Einzigartigkeit Jesu feiern und uns ausstrecken nach dem Heiligen Geist, seiner Fülle und seiner Liebe, seinem Wesen und seiner Leitung.“ Nach seinen Angaben ist ein Netzwerk mit 100 Hauskreisen geplant.

In ihnen sollen sich die Christen verbinden, die die Anliegen des Bundes teilen. Vorgesehen sind ferner Regionaltage, Gebetsgruppen und die Gewinnung von Mitarbeitern sowie die Entwicklung einer Struktur, die die Arbeit des Bundes unterstützt. Wie Kraft auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, lässt sich nicht abschätzen, wie viele Christen in der EmK sich dem neuen Bund anschließen werden.

Bischof Rückert: Viele sind beeindruckt von diesem Schritt

Der für Deutschland zuständige Bischof der EmK, Harald Rückert (Frankfurt am Main), erklärte in einem Grußwort zur Versammlung, die Gründung des Gemeinschaftsbundes habe „in weiten Teilen der Ökumene viel Aufmerksamkeit erregt“ und „viel Zuspruch“ ausgelöst. Viele seien „beeindruckt, dass wir so weit gekommen sind mit dem ernsthaften Versuch ‚beisammenbleiben um Christi willen trotz unterschiedlicher Grundüberzeugungen‘“.

Dies sei auch in der weltweiten EmK aufmerksam registriert worden. In der Gesellschaft und auch in der Kirche würden zurzeit eher Spaltung, Abgrenzung und Trennung propagiert. Das geschehe leider auch in der weltweiten EmK. Rückert: „Wir gehen einen anderen Weg in Deutschland.“ Dieses „starke Zeugnis“ könne auch für die Gesellschaft bedeutsam sein. Die EmK hat nach eigenen Angaben rund 49.000 Kirchenglieder und -angehörige in Deutschland.


(idea/15.02.2021)

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