Am 12. und 13. Februar 2021 gründet sich der Gemeinschaftsbund der EmK. Die Reise beginnt. Das Bild, das mir dabei vor Augen steht, ist das eines Bahnsteigs, auf dem viele Menschen auf die nachfolgenden Züge warten. Ein Zug fährt ein und etliche Menschen steigen aus. Und viele der Wartenden steigen in diesen Zug ein. Sie kennen sich meistens nicht, aber sie fahren gemeinsam los. Was sie zunächst nur eint ist, dass dieser Zug sie ihrem Reiseziel ein gutes Stück näherbringt.
So ähnlich scheint es mir bei dem Gemeinschaftsbund zu sein. Die Reise geht los, und alle sind eingeladen, sich den Reisenden anzuschließen und einzusteigen. Um in diesem Bild zu bleiben: Das Einsteigen ist noch nicht das Ziel. Zwar ist die „Reise“ des Gemeinschaftsbundes ausgelöst durch die innerkirchlichen Spannungen in ethischen Fragen zur menschlichen Sexualität, aber es geht um mehr. Es geht grundsätzlicher um den Blick auf das Wort Gottes, es geht um die Offenheit für den Heiligen Geist, es geht um Nachfolge, die sich ausstreckt nach enger Gemeinschaft mit Christus und den Dienst an den Menschen um uns herum. Um zu dem Bild des Zuges am Bahnsteig zurück zu kehren: Was die Einsteigenden eint ist die Sehnsucht, persönlich und in der eigenen Gemeinde und Kirche neu die Kraft und Schönheit des Wortes Gottes zu erleben.
Der Gemeinschaftsbund hat einige seiner Grundüberzeugungen formuliert, und dennoch ist uns bewusst, dass diese Überzeugungen an sich noch kein Leben bewirken. Es geht um Herzen, die sich anstecken lassen von dieser Perspektive des Reiches Gottes. Wir wollen miteinander Gottes Nähe und sein Reden erleben, miteinander seinem Wort vertrauen und miteinander eine Gemeinschaft bauen, in der das Wesen Gottes sich in der Haltung der „Mitreisenden“ zeigt.
Es ist heutzutage so leicht, einander nicht zu verstehen und zu verurteilen, sich zu trennen und voneinander wegzusehen. Und es erscheint manchmal so unangebracht zu lieben, Barmherzigkeit zu üben und mit einem weiten Herzen unterwegs zu sein. Aber genau das wollen wir. Und in Jesus sehen wir jemanden, der das in einzigartiger Weise gezeigt hat: Eindeutigkeit in dem, was Gott sagt und will und Barmherzigkeit mit denen, den er diese Botschaft sagt.
Wir laden alle ein, sich auf dieser Reise mit ihren Gaben, Hoffnungen und Möglichkeiten einzubringen. Der Gemeinschaftsbund will nicht vor allem eine „Versorgungsstation für Konsumenten“ sein. Er soll sich als Lebensraum etablieren, in dem man wächst und mitgestaltet, in dem jede und jeder Einzelne gebraucht und erwünscht ist auf das gemeinsame Ziel zu.
Lassen Sie sich ermutigen, diese Reise mit uns zu beginnen. Wir sind gespannt auf das, was Gott tun möchte.
Ihr Stefan Kraft