Internationale Entwicklungen im Sommer 2022

Während wir in Deutschland durch die Ergebnisse des Runden Tisches zum einen für eine Öffnung der Kirche in sexualethischen Fragen eintreten, zum anderen aber auch der Gemeinschaftsbund gegründet wurde, sieht die Situation in anderen Ländern ganz anders aus.

Zur Erinnerung im Januar 2020 wurde eine Vereinbarung zur friedlichen Trennung vorgestellt, die von einer Gruppe erarbeitet worden war, die so ziemlich das ganze Spektrum methodistischer Theologie abdeckte, wie auch die verschiedenen weltweiten Regionen berücksichtigte. Kernpunkt dieser Vereinbarung war, dass Gemeinden mit ihren Immobilien die EmK verlassen können. Doch diese Vereinbarung trat nie in Kraft, weil sie erst durch die Generalkonferenz ratifiziert werden musste und diese aber dreimal verschoben wurde.

Während die Zentralkonferenzen Afrikas (und der Philippinen)  auf die GK* in 2024 warten, verlassen insbesondere in den USA vermehrt Gemeinden die EmK. Je nach Jährlicher Konferenz und dem vorsitzenden Bischof sind die Auflagen dafür moderat oder aber nahezu unerfüllbar. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die Finanzen. Gebäude gehören nicht der Ortsgemeinde, sondern der Kirche.  Pastoren werden nicht von der Gemeinde direkt bezahlt, sondern ebenfalls von der Kirche. D.h. Gemeinden, die die EmK verlassen wollen, müssen sozusagen als Ausgleich eine gewisse Summe zahlen.

Nicht alle Gemeinden, die die EmK verlassen, schließen sich der am 1. Mai gegründeten Global Methodist Church (GMC) an, eine konservative missionarisch ausgerichtete Kirche, manche lassen sich als unabhängige Kirchen registrieren. In Europa gehören Bulgarien und Kroatien zur GMC, Rumänien und die Slowakei planen beizutreten, ebenfalls einige Gemeinden in Nordeuropa.

Kirchentrennung verlief selten in einem friedlichen Rahmen. Doch scheint mir die EmK einen Kairos verpasst zu haben und nun – vor allem in den USA – auf die so bewährten Mittel von Macht, Geld und (weltliche) Gerichtsbarkeit zurückzugreifen.

In meinem Heimatort spaltete sich eine Gemeinde, weil sie mit dem angeordneten Pastorenwechsel nicht einverstanden war. Es hat über 10 Jahre gedauert, bis beide in der Evangelischen Allianz vor Ort (wieder) zusammenarbeiten konnten. Ich wünsche mir und bete, dass die EmK und die GMC nicht so lange brauchen, auf dass wir zusammen Gottes Reich bauen.

* Die GK ist die gesetzgebende Versammlung der Evangelisch-methodistischen Kirche und findet normalerweise alle vier Jahre statt. 

Dorothea Hinske am 30.7.2022

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